Prägende Themen der vergangenen Session waren das Budget 2023 und das Gesetz über die Leistungen für Menschen mit Behinderungen (BLG) in seiner ersten Lesung.
Im Budget war altersthematisch besonders die Produktegruppe subventionierte Institutionen ein Brennpunkt. Damit für diese Institutionen genügend finanzielle Ressourcen für Lohnsubstrat zur Verfügung stehen, ist es wichtig, dass der Teuerungsausgleich in angepasster Form erfolgen kann. Ungeachtet der personellen Brisanz in den Altersinstitutionen ist der Grossrat nicht dem Vorschlag einer Fiko-Minderheit, welcher 1,5% beantragte, nicht gefolgt und hat nur 0,5% gewährt. Somit wird die Situation in der Alterspflege weiterhin im Krisenmodus in das neue Jahr starten, zumal die Pflegefachpersonen in den Spitälern einen Ausgleich von 1,5 % erhalten haben. Die Schere der Lohn-Konkurrenz im Altersbereich wird mitunter noch drastischer auseinanderklaffen.
Zur Thematik künftige Alterspolitik ist auf zwei Interpellationen hinzuweisen.
Gespannt warten wir auf den in Aussicht gestellten Bericht zur Frühlingssession 2023, in Umsetzung des Postulat 184-2019 der Kommission für Staatspolitik und Aussenbeziehungen (SAK), welcher
folgenden Auftrag zu erfüllen hat: «Der Regierungsrat wird beauftragt eine direktionsübergreifendende Übersicht über die Herausforderungen der demographischen Entwicklung zu erstellen und dabei
darzulegen, mit welchen Massnahmen diesen begegnet werden soll».
Zeitgleich sollen die Richtlinien der Regierungspolitik 2023-2026 dem Grossrat unterbreitet werden.
Viele Fragen stehen im Raum, eine neue Generation rückt ins «jugendliche Rentenalter» vor, mit neuen Anforderungen und Bedürfnissen. Deshalb muss eine visionäre und vorausschauende Strategie anvisiert werden. Sei dies in neuen Wohnformen, finanziellen Modalitäten, intermediären Angeboten und Vielem mehr.
Die Zeit drängt.
ProSenior Bern wird sich auch künftig mit diesen Themen auseinandersetzen und mit aufmerksamen Augen verfolgen, um diese auf politischem oder gesellschaftsspezifischem Weg zu diskutieren.
Uetendorf, 20. Dezember 2022, Margret von Bergen, Grossrätin Kanton Bern